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Expertise

 

 

 

Expertise, den Naturstein WUNSIEDLER MARMOR aus dem Steinbruch Deyerling betreffend.

Inmitten des Fichtelgebirges tritt ein 20km langes und knapp 100m breites Band eines weißen Marmors auf, der nach der Kreisstadt Wunsiedel , dem Zentrum seines Vorkommens, benannt wurde. Es handelt sich um den einzigen  e c h t e n Marmor Deutschlands, der sich als Werkstein eignet. Die meisten in- und ausländischen Steine, die in Form roher Felsen oder polierter Platten als „Marmor“ bezeichnet werden, sind verhältnismäßig junge und nichtkristalline Kalksteine.

Der Wunsiedler Marmor entstand vor ungefähr 600 Millionen Jahren als Meeresablagerung unter Mitwirkung urtümlicher Flora – er zählt somit zu den ältesten Gesteinen Mitteleuropas.

Später, während der Bildung der Granitgebirge, geriet die inzwischen verfestigte Schicht in große Tiefe, wo hohe Temperaturen und enorme Drücke eine vollkommene Kristallisation verursachten. Seit der Hebung in jüngerer geologischer Zeit liegt ein rein weißes, grobkörniges Gestein vor. Gelegentlich sind zartgraue Wolken aus Graphit oder gelbliche bis rötliche Schlieren aus Eisenoxiden eingelagert.

Die Verwendung des außergewöhnlichen Steins war und ist recht vielseitig: Keramik, Chemie, Pharmazie, Metallurgie, Zier- und Filterkies usw.

Kunstgeschichtliche Berühmtheit erlangten ungezählte Relief-Epitaphyen, die sich sogar im Freien jahrhundertlang gut erhalten haben. Große Blöcke, aus denen man polierte Platten für die Architektur gewinnen kann, fallen selten an; dagegen ergeben sich häufig kleine bis sehr große Spaltfelsen, die sich hervorragend als Zierstein in der Garten- und Landschaftsgestaltung bewähren, sich aber auch als Grabmal und Gedenkstein eignen. Manche Solitärbildungen zeigen imposante Auswaschungen, andere eine raue Erosionskruste; bei den meisten jedoch glitzern die Kristallflächen des Calcits in der Sonne.

Sofern gewünscht, kann die Oberfläche steinmetzmäßig bearbeitet, aber auch geschliffen und poliert werden. Der Marmor ist frostbeständig und gegen chemische Einwirkungen im gleichen Grad widerstandsfähig wie andere Karbonatgesteine. Im Laufe mehrerer Jahrzehnte stellt sich oberflächlich eine natürliche Patina ein. Es erscheint noch nötig, zu versichern, dass der Wunsiedler Marmor keine der menschlichen Gesundheit abträgliche Substanzen besitzt und nicht die geringste Radioaktivität zeigt.

   

Verfasst von Herrn Friedrich Müller, Dozent (a.D.) für Gesteinskunde an der Staatl. Fachschule f. Steinbearbeitung, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Naturwerkstein.

 

 

 

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Stand: 12. Februar 2004